Oft kommt es einem so vor, als ob der Raspberry beim Laden einfach etwas langsam läuft. Beim Ausbau eines Raspberry 4b aus dem Kunststoffgehäuse, hatte ein Azubi bei mir im IT Labor vergessen, die Speicherkarte vorher zu entfernen. Dadurch wurde durch Gewalteinwirkung der Kartenslot zerstört.
Bei den aktuellen Preisen für einen neuen Raspberry Pi 4b mit 4 GB RAM werden die Augen sehr groß und man versucht alles, diesen Pi zu retten. Not macht bekanntlich erfinderisch. So war es dann auch. Hat man bisher ohne groß nachzudenken immer einen micro SD-Karte in den Kartenslot gesteckt und den Pi genutzt, so bin ich nun auf die Idee gekommen, was, wenn ich den völlig zerstörten Kartenslot entferne und den Pi über USB boote? Unterstützt der PI diese Funktion? Ja, das macht er. Bei der Erstellung neuer Speicherkarten mit dem Raspberry Pi Imager ist mir eine Option aufgefallen, bei der man die Bootreihenfolge vom Raspberry ändern kann. Von SD-Card auf USB oder von USB auf SD-Card.
In diesem Beitrag geht es um die Steigerung der Performance eines Raspberry Pi 4. Wenn man einen USB 3.0 Stick anstelle der micro SD-Karte verwendet, erhält man einen deutlichen Leistungsschub beim Laden und Speichern. Auch messtechnisch kann man das prüfen bzw. reproduzierbar nachvollziehen, z.B. mit dem Tool Gnome Disk Benchmark. Damit kann eine definierte Größe geschrieben und gespeichert werden. Im Anschluss kann man die Werte vergleichen.
Der Flaschenhals ist also der interne CardReader vom Raspberry Pi bzw. die Speicherkarten an sich. Speicherkarten, die auf das Schreib-/Leseniveau kommen wie eine SSD oder ein schneller USB 3.0 Stick sind sehr teuer.
Wer den Raspberry Pi nur zum etwas „herumspielen“ nutzt oder einfache Bastelprojekte damit abbildet, wird vermutlich kein Performance-Problem haben oder wirklich bemerken. Aber sowie viel am Raspberry Pi gearbeitet wird oder eben auch eine hohe Auslastung in Bezug auf Schreib-/Lesevorgänge stattfindet (Datenbank, Nutzung anderer Anwendungen) hegt sicher den Wunsch nach mehr Performance.
Dem Raspberry Pi 4 eine SSD oder einen USB 3.0 Stick spendieren hilft
Eine einfache und günstige Möglichkeit ist es, einen USB 3.0 Stick mit dem Raspberry Pi Imager mit dem gewünschten Betriebssystem zu versehen. Wie man mit dem Raspberry Pi Imager arbeitet, könnt ihr in diesem Beitrag genau lesen.
In meinem Test hatte ich einen SanDisk USB 3.0 Stick verwendet. Nach dem ersten Start vergrößert das System automatisch die Partition, sodass die vollständige Kapazität des verwendeten Mediums (Stick oder SSD) vollständig genutzt werden kann.