HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Installation von Elektrik ist mit allen möglichen Risiken verbunden! Dieser Beitrag beruht auf meinen Erfahrungen und einer Elektroschulung. Das macht mich jedoch nicht zum Elektriker. Ich übernehme daher keinerlei Verantwortung und/oder Haftung für deine Elektroanlage, Leib und Leben! Informationen können unvollständig und/oder falsch sein. Recherchiere daher selber und benutze deinen gesunden Menschenverstand. Wende dich bei jedem Zweifel oder Unklarheiten an einen Fachmann bzw. beauftrage einen Experten mit der Installation und späteren Abnahme der Elektrik.
Heute geht es in diesem Blog-Beitrag um das Thema Steckdosen und Stecker. In meiner Elektro-Grundausbildung wurde uns eingeschärft, dass der PE (grün/gelber Draht) immer länger als Neutralleiter (blau) und Phase (braun) sein muss. Warum? Die Antwort ist sehr einfach. Würde die Phase z.B. aus der Klemme rutschen oder brechen etc. Wäre nach wie vor zumindest der PE Schutzleiter noch korrekt verdrahtet. Gleiches gilt im Fall von zu starkem Zug, so dass das Kabel aus dem Stecker oder der Buchse gerissen wird. Der PE darf nur als Letztes seine Schutzwirkung verlieren.
Auf meinem Bild könnt ihr daher sehr deutlich erkenne, dass der PE länger als Phase und Neutralleiter gehalten ist. Ein weiterer wichtiger Hinweis ist, eine ordentliche Crimp-Zange zu verwenden. Die Quetsch-Zangen gehen. Aber professionell sind folgende Zangen. Diese quetschen nicht nur die Aderendhülsen an einer oder zwei Stellen zusammen, sondern quetschen die Aderendhülse sauber rundherum um die Litze. Ich blende euch hier einmal meine Zange ein, die man auf Amazon erwerben kann. Es handelt sich dabei um einen Affiliate-Link (Werbung) der für euch keine Mehrkosten erzeugt, mir aber bei der Finanzierung dieser Seite hilft.
Auf dem rechten Bild habe ich die Zange einmal nah abgebildet. Hier seht ihr, dass eine Aderendhülse rundherum auf die Litze gepresst wird.
Bei der Montage bzw. Befestigung der Adern an einer Schraubklemme der Steckdosen müsst ihr beachten, dass ihr den Draht oder die Litze mit Aderendhülsen auf der richtigen Seite der Schraube einsteckt. Die Drähte sind immer so einzustecken, dass beim Anziehen der Schrauben der Draht durch die Schraube weiter hineingezogen wird. Würde man die Drähte auf der anderen Seite einstecken, so werden diese durch den Druck beim Zudrehen nach oben wandern! Auch bei der Steckdose habe ich das PE Kabel bewusst länger gelassen. Kabel in einem Fahrzeug sind permanenter Vibration ausgesetzt. Daher ist auch eine sichere Zugentlastung direkt bei der Steckdose sehr wichtig. Auf dem nachfolgenden Bild habe ich die Drehrichtung noch einmal eingezeichnet.
Weiter dürfen in einem Fahrzeug für die 230V Versorgung ausschließlich flexible Leitungen verwendet werden. Nach VDE sind HO7RNF zugelassen. Von der Landstromdose am Fahrzeug zum FI/LS muss ein 3 x 2,5 qmm Kabel verlegt werden. Ich habe anstatt dem HO7RNF ein PUR Schlauchleitung H07BQ-F 3×2,5 sowie 3×1,5 verwendet. Zuerst hatte ich ein HO7RNF bestellt. Das Kautschuk stinkt aber bestialisch. Das hätte vermutlich noch nach Jahren gestunken. Das ging gar nicht. Somit habe ich recherchiert, welche Leitung ebenfalls zulässig ist. Das Kabel PUR Schlauchleitung H07BQ-F 3×2,5 ist extrem stabil und hat keine Geruchsbelästigung. Man muss jedoch sehr aufpassen beim Entmanteln des Kabels um die Einzeladern! Hierzu am besten an der gewünschten Stelle den Schlauch vollständig rum biegen und mit einem Cutter-Messer mit nur minimalem Druck langsam hin und her bewegen. Auf keinen Fall schneiden. Die Isolierung der inneren Adern darf auf keinen Fall beschädigt oder angeritzt werden! Sollte das geschehen. Komplett entfernen und neu versuchen! Dazu werden ich in Kürze noch ein kurzes Video erstellen, um den Vorgang genau zu zeigen.
Ich hatte mich für das Steckdosen-Programm von Berker Integro Flow entschieden. Hier empfehle ich euch aber anstatt der mini kleinen runden Abdeckung für hinter die Steckdosen (was irgendwie ein Witz sein soll) die eckigen Berührungsschutzdosen zu verwenden. Die Runden sind so klein, dass ich beim besten Willen die Kabel nicht untergebracht habe, um diesen Schutz über die Haken mit der Steckdose verbinden zu können.