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MOUNTAINMAN Trail Run Grossarltal 55km 3000HM

Der Berg ruft oder so ähnlich

Ein paar Extrem-Läufe im Jahr gönnen wir uns in unvergesslicher Kulisse. Ganz klar, der oder die Berge rufen. Auf unserer To-do-Liste steht das Hammer-Brett Mountainman 2023 im wunderschönen Grossarltal in Österreich.

Für uns als Flachlandläufer aus Franken hat so ein Event mehrere Herausforderungen, natürlich dominieren die Höhenmeter und stellen uns vor eine ganz besondere Situation. Auch im Training hatten wir nicht so die Gelegenheiten oder Möglichkeiten uns länger auf das vorzubereiten, was uns erwarten wird. Normal ist dieser Lauf nur 50 Kilometer und ca. 2700 Höhenmeter lang. Dieses Jahr musste aufgrund einer kurzfristigen behördlichen Auflage ein Umweg gelaufen werden, der zum einen die Distanz als auch die Höhenmeter verlängert bzw. erhöht.

Schon Tage zuvor haben wir auf das Event hingefiebert. Werden wir diesen Lauf schaffen, reicht die minimale Vorbereitung, die wir hatten. Im Vorfeld hatten wir 1-2 längere Läufe über die Distanz von knapp 28 km absolviert und ca. einen Monat früher den Maintal-Ultra-Trail etwas vermasselt. Nach ca. 35 km hatten wir einfach keinen Bock mehr. Zu heiß und wir wollten lieber Baden gehen. Somit lag der wirklich längste Lauf im Mai beim Rennsteig mit 72 km. Ihr seht, es wird also spannend.

Mit unserem Camper konnten wir auf einem kostenlosen Parkplatz stehen und auch übernachten. Somit hatten wir vielleicht 800 Meter am nächsten Morgen bis zum Start. Angekommen am Vortag in Grossarl. Gingen wir erst einmal auf Erkundungstour. Die Startunterlagen hatte man ja bereits Wochen zuvor per Post erhalten und musste sich hier um nichts mehr kümmern.

Leider hatte ich meine Lauf-Cap vergessen und wir tigerten los, um ein geeignetes Geschäft zu finden. In Grossarl gibt es einen Intersport mit viel Auswahl. Lediglich die Lauf-Caps waren auf dem aktuellen Stand der Mode. Was aber nicht so meine Vorstellung einer Lauf-Cap ist. Aber es half nix und im Nachgang – wie die neue Lauf-Cap ausseht, seht ihr ja auf diversen Bildern.

Nachdem wir alles erledigt haben, stand natürlich die Energiezufuhr für den morgigen Tag auf dem Programm. Wir entschieden uns für eine nette kleine Pizzeria direkt neben dem Sportgelände vom Ort.

Danach stand auch schon das Briefing für den morgigen Lauf auf dem Programm. Mit viel Leidenschaft wurde uns alles zum Event erzählt. So langsam wusste jeder, was ihn morgen erwarten wird. Es sind Begriffe gefallen wie Himmelsleiter. Diese soll ein Brett sein, das man nicht mehr vergessen wird. Mental stellten uns schon einmal auf mörderische Anstiege ein.

Einmal schlafen und schon war es so weit. Der Wecker klingelte um 5:00 Uhr. Akribisch wurde alles am Vorabend bereitgelegt. Wir mussten also nur noch in unsere Laufsachen schlupfen. Spartanisch frühstücken im Camper und zu guter Letzt den Rucksack überwerfen. We are ready to run. Gemütlich aber mit einem flauen Gefühl machten wir uns auf den Weg zum Start. Ab 5:30 Uhr war Check-in und Kontrolle der Pflichtausrüstung. Der Platz beim Startgelände füllte sich immer schneller.

Und schon ging es mit herunterzählen vom Countdown los. Das Abenteuer kann beginnen. Gestartet wurde mit Stirnlampe und nach dem ersten Anstieg wurde man mit einer tollen Aussicht auf den noch verschlafenen Ort Grossarl belohnt.

Achja zur Himmelsleiter: Gut war, dass wir weder wussten, was uns genau erwartet noch, wann diese kommt. Ich bin davon ausgegangen, dass diese zum Schluss kommt. Es war aber so, dass man relativ schnell nach dem Start lange, sehr lange sich im Zickzack den Berg empor kämpfen musste. Das Ganze in einer endlosen Lichterkette an Menschen mit Stirnlampe. Leider konnte ich hier kein Bild machen. Man hat Läufer vor sich, an denen man dran bleiben will/muss und Läufer im Nacken, die ebenfalls vorankommen möchten. Alles in allem läuft man, ob man kann oder nicht. Pause gibt es hier nicht und man kämpft, was das Zeug hält und denkt sich nur, wann hat dieser erste Anstieg ein Ende. Auch die ersten Gedanken kommen im Kopf hoch wie, wenn das schon so losgeht, was wird noch alles kommen. Im Nachhinein erfuhren wir unterwegs, dass dieser erste ewig lange Anstieg die Himmelsleiter war. Uns fiel ein Stein von Herzen, dass das wohl schlimmste Stück bereits hinter uns lag.

Verpflegungsstellen gibt es ausreichend, mit extrem guter Auswahl. Immer nette Menschen, die einem gut zureden. Wir haben diese kurzen Momente der Auszeit sehr genossen und im Prinzip kämpft man sich ab einem gewissen Punkt nur noch von VP zu VP.

Auch der Umgebung sollte man ausreichend Zeit widmen. Für uns war das Ziel durchkommen und den Mountainman schaffen. Daher haben wir lediglich den Zeitdruck des Zielschluss gehabt 😉

Ich denke, man kann an unseren Gesichtern sehen, wie glücklich wir waren im Ziel anzukommen. Der Mountainman ist wirklich sehr anstrengend und fordert alles. Aber wir haben es zusammen gerockt. Wir haben den Mountainman geschafft und sind Finisher. Das Beste, wir hatten sogar noch ein paar Minuten hin bis zum Zielschluss. Man kann sagen, wir haben den Lauf voll ausgekostet – schließlich haben wir dafür ja auch bezahlt 😉

Link zum Veranstalter Mountainman

Marco

Abenteurer, Ultra-Läufer, Python Entwickler, IT-Spezialist

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