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5. Auflage Taunus Ultra-Trail

Alles spricht von Klimaerwärmung und es ist sich auch wirklich was dran. Noch vor drei Jahren und zwar beim 2. Taunus Ultra-Trail 2017 hatten wir beim Start und auch unterwegs tiefe Minustemperaturen mit verdammt viel Schnee. Ich erinnere mich noch gut wie 2017 nach wenigen Minuten der warme Tee in den Trinkflaschen oder die Schläuche der Läufer mit Trinkrucksack eingefroren sind. Von Jahr zu Jahr wird es sichtlich wärmer und Schnee ist inzwischen keiner mehr in Sicht.

Dafür gab es aber in diesem Jahr beim 5. Taunus Ultra-Trail strahlenden Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Eine willkommene Abwechslung in dieser „normal“ kalten und grauen Zeit. Der Schnee blieb leider wieder aus und diesmal vollständig aber die aufgehende Sonne kurz nach dem Start entschädigte mehr als ausreichend. An diesem Tag war ich nicht der einzige Läufer der vor Staunen und Fotografieren nicht vorwärtsgekommen ist. Immer wieder zwangen mich diese grandiosen Landschaftsbilder stehenzubleiben und Fotos zu machen. Eine magische Atmosphäre gleich zu Beginn des Laufs.

Besonders schön waren auch die dampfenden Bäume anzusehen. Die Sonne erwärmte die Rinde und regelrechter Dampf stieg vereinzelt von den Baumstämmen auf.

Bei Thema Taunus ziehe ich mich ja immer etwas wärmer an. Aber dieses Jahr war es doch recht warm in meiner Laufkleidung. Bedenkt man, dass diese eigentlich für Minustemperaturen ausgelegt ist.

Verpflegungsstellen

Wie gewohnt haben Bert, seine Frau und Helfer wie immer top ausgestattete Verpflegungsstellen die sicher keine Wünsche offen lassen. Von warmen Getränken bis zu süßen Getränken waren auch Knabbereien und Süßigkeiten vertreten. Bei VP3 gab es sogar Chilli con carne. Gerne hätte ich davon etwas gegessen. Aber ich wollte kein Risiko eingehen. Noch nie habe ich auf einem Lauf das probiert. Ich bleibe lieber bei den bewährten Nahrungsmitteln. Aber eine tolle Idee und dem ein oder anderen hat es sich gut gescheckt. Drei VP Stellen ist auf der Strecke optimal. Ich hatte jedoch ca. 3-4 km früher mit VP3 gerechnet und hatte mich innerlich schon mental darauf eingestellt aus welchem Grund auch immer an VP3 vorbeigelaufen zu sein. Zum Glück war das nicht der Fall, den meine Flüssigkeit war am Ende und auch so war ich sehr ausgelaugt.

Streckenführung

Auch die sich jedes Jahr ändernde Strecke hat dem Lauf wieder das i-Tüpfelchen aufgesetzt. Die Streckenführung war perfekt und hat zahlreiche tolle Elemente enthalten. Steile und wellige Passagen machten mir das Leben schwer.

Natürlich gehört es bei diesem Lauf auch mal dazu, dass man falsch läuft. Meist passiert das, wenn mehrere zusammen unterwegs sind und sich unterhalten. Keiner passt mehr auf 😉 Oder man läuft stupide dem Vordermann hinterher, der in Wirklichkeit auch gerade aber auch nicht auf den richtigen Weg achtet. So haben wir als kleine 5-er Gruppe auch einen kleinen Umweg gemacht und uns anschließend querfeldein wieder auf den richtigen Weg durchgeschlagen.

Inzwischen ist es dunkel. Gerade das macht diesen Lauf auch so schön. Ich liebe es, wenn die Dämmerung einsetzt und man sich einsam bis zum Ziel kämpfen muss. In diesem Jahr war es wie die Jahre zuvor sprichwörtlich auch wieder ein Kampf. Seit VP3 war bei mir die Luft raus. Für eine Zeit ging noch Laufen aber irgendwann war Ende und ich wechselte in den Lauf-Geh-Modus bis auch dieser zum Erliegen kam.

Vor mir liegt der Ort Glasshütten. Hier hatten wir von Freitag auf Samstag in einem Hotel übernachtet und mir war klar, dass irgendwo hinter dem Berg die Jugendherberge liegen muss. Noch einmal sammelte ich alle Kräfte und machte mich auf. Der Anstieg ging quälend und im Schneckentempo voran. Aber auch ich bin irgendwann im Ziel angekommen und war überglücklich.

Im Ziel erwartete mich schon meine Frau und musste erst einmal einige Minuten regenerieren. Es fehlten noch ein paar Läufer im Ziel, die sich aktuell noch durch die Nacht kämpfen aber. Nach und nach kommen diese dann auch in das Ziel.

Auf jeden Fall freue ich mich schon auf die 6. Auflage 2021 und auf die neue Strecke. Vielen Dank nochmal an Bert, seine Frau und alle Helfer. Ihr zaubert hier jedes Jahr einen ganz besonderen Lauf für uns herbei.

Nach dem Lauf sind wir wie die Jahre zuvor im Seoul in Oberursel eingekehrt. Hier gibt es traditionelle koreanische Küche. Einfach lecker.

Marco

Abenteurer, Ultra-Läufer, Python Entwickler, IT-Spezialist

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