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Harz Be@st 56km am 30.04.2022

Der Harz Beast und seine Distanzen

Dieses Wochenende war es endlich so weit. Nach 2 Jahren endlich wieder der erste Ultra und somit langer Lauf. Wir hatten zwar im Januar einen ersten eigenen Test-Marathon in unserer Flachlandregion bei Schweinfurt absolviert. Dies war gleichzeitig auch Ingrid´s erster Marathon. Vor einigen Wochen hatte ich mich auf die Suche nach ersten geeigneten Läufen für die Saison 2022 gemacht. Gleichzeitig mussten es Strecken bzw. Distanzen sein, die für einen ersten Ultra für Ingrid machbar sind. Die Wahl fiel dabei auf den Harz Be@st mit der Distanz 54km bei 1600 Höhenmeter. Das war in meinen Augen die ideale Einstiegsdistanz mit noch moderaten Höhenmetern und gleichzeitig konnte man so Altbekannte bei einem Freundschaftslauf ohne jeglichen Wettkampfdruck und Zwang wiedersehen und auch kennenlernen 😉

Es gibt beim Harz Be@st zwei Distanzen. Einmal die 54 Kilometer und die 90 Kilometer Strecke. Aufgrund von Waldrodungen und div. Fällarbeiten sind viele Wege in diesem Jahr verschwunden oder nicht mehr passierbar. Daher haben Steffen und Thomas kurzerhand eine Alternativroute entworfen, um uns allen trotzdem einen tollen Lauf zu garantieren.

Die Woche zuvor haben wir das Wetter sehr genau beobachtet. Es sah serh gut für den Lauf aus. Moderate Temperaturen um die 10-12 Grad und leicht bewölkt. Einen Tag vor dem Lauf. Also am Freitag sah das Wetter wie eine Katastrophe aus. Nach Wetterbericht 7,x Liter bei 90% Regen etc. etc. Manches kann man sich halt einfach nicht heraussuchen. Gelaufen wird auch bei Regen…

Aber wisst ihr was? Wir hatten mal wieder Glück. Am Morgen hatte es noch weit vor dem Start leicht genieselt. Aber bereits kurz nach dem Start kam sogar die Sonne raus und einem Lauf in kurzen Sachen stand nichts im Weg. Traumhaftes Wetter in toller Natur. Was will man mehr.

Steffen und Thomas ist es auch wichtig, den Harz wieder mehr in den Fokus zu rücken. Daraus ist die Idee entstanden, den Harz Be@st ins Leben zu rufen. Start und Ziel ist in Osterode auf dem Campingplatz Eulenburg. Während die Läufer der 54 km vom Brocken verschont bleiben, heißt es für die Langdistanz alles geben bei der Überquerung der Höhenmeter.

Stempel im Stempelheft der Harzer Wandernadel sammeln

Eine ebenso tolle Sache ist, dass die Läufer beim Start das Harzer Stempelheft erhalten. Auf der Strecke befinden sich Stempelstellen die im Stempelheft eingestempelt werden müssen. Einerseits dient dies als Kontrolle, dass wirklich jeder korrekt unterwegs war, aber auf der anderen Seite hat man so schon ein paar Stempel gesammelt und Anfang ist gemacht. Hat man irgendwann mal alle (keine Ahnung wie viele genau) 200 Stempel gesammelt, würde man die Harzer Wandernadel erhalten. Problemlos hatten wir alle vier auf unserer 54 km befindlichen Stempelstellen gefunden. Zudem waren diese urigen kleinen Hüttchen immer eine gute Gelegenheit für eine Verschanufpause 😉

Der Lauf und die Strecke

Ein paar Tage vor dem eigentlichen Event erhält man die Strecke der jeweils gewählten Distanz per GPX Track. Wie oben erwähnt, gab es eine Alternativroute. Dadurch haben sich die Streckenlängen geändert. Die 54 km Strecke ist auf 57 km angewachsen. Im Ziel haben unsere Uhren eine Totaldistanz von 59,4 km angezeigt 😉 Auch die Höhenmeter sind von 1600 auf ca. 1850 angewachsen. Aber alles im grünen Bereich. Man wächst mit seinen Aufgaben 😉

Hier habe ich für euch noch das Höhenprofil der 54 km Strecke.

 

Start- / Zielbereich

Bereits früh gab es zum Stärken im Start-/Zielbereich alles für die Läufer. Da hätten wir uns unser eigenes Frühstück sparen können. Es gab Kaffee, Tee und einige Leckereien. Für das Wohlbefinden sogar ein wärmendes Lagerfeuer.

Unzählige kleine und große Hindernisse auf der Strecke

Bei einem Trail-Lauf dürfen natürlich auch natürliche Hindernisse nicht fehlen. Aber die Waldarbeiter haben hier im Harz so richtig alles liegen gelassen. Von Baumstämmen, die quer über die Wanderwege liegen bis zu groß aufgetürmten Ästen und Stolperwegen war alles dabei. Für uns als Trail-Läufer eine willkommene Abwechslung. Aber für Mountainbiker und Wanderer mehr als ärgerlich. Ganz offensichtlich haben die Arbeiter extra dicke Baumstämme etc. so liegen gelassen, um den anderen Sportlern das Leben schwer zu machen. Diese sind nämlich nicht so leichtfüßig auf dem Trail unterwegs wie wir Läufer und müssen die E-Bikes erst über die Baumstämme tragen. Nun aber zu unseren Hindernissen auf der Strecke in ein paar Bildern, die nur ein Bruchteil vom echten Bild sind.

Im Harz gibt es neben Bäumen und toller Fernsicht auch noch seltene Tiere zu sehen. So hauten wir die Bremse rein, als uns dieser Gefährte auf dem Weg begegnete. Neben diesem Feuersalamander hatte ich mir leider auch drei Zecken eingefangen. Die man sich hier in den Wäldern mit kurzer Hose wohl doch sehr schnell einfangen kann. Bis auf eine, die ich nach dem Lauf herausdrehen musste, entdeckte ich alle anderen noch während dem Lauf auf den Beinen. Also Augen ab und zu mal bei einer Pause auf die Beine…

Verpflegungsstellen

Es gab tolle Verpflegungsstellen. Bei unserer 54 km Strecke VP1 und VP2, die aufgrund der Streckenführung wie eine Acht dieselbe war. Die Helfer dort haben wir sofort liebgewonnen. Freundlich und herzlich. Die Tafel war, reicht gedeckt wie im All-Inkl. Urlaub 😉 hier war wirklich für jeden etwas dabei. Es hat an nichts gefehlt. Vielen Dank an dieser Stelle an die Helfer.

Der Zieleinlauf

Irgendwann ist auch einmal der schönste Lauf zu Ende. Ganz unter uns, wir waren froh und glücklich im Ziel zu sein. So oder so fordert ein solcher Lauf viel Energie und Willensstärke. Nach 10:33 Stunden haben wir unsere knapp 60 km und 1850 HM erfolgreich hinter uns gebracht. Ich war super stolz auf Ingrid. Hat sie damit ihren ersten Ultra gefinished. Zudem war sie somit schnellste Frau auf unserer Distanz und hatte sogar ein Geschenk bekommen. Neben einem kleinen Präsent für jeden Starter, gab es dazu noch die Teilnehmerurkunde. Gemeinsam feuerten wir noch die nachkommenden Läufer an, die nur noch wenige Schritte bis zum ersehnten Ziel hatten.

 

Das wir den Lauf in vollen Zügen genossen haben, kann man an der Differenz zwischen Bewegungszeit und Gesamtzeit sehen 😉
Reine Laufzeit 8:56:17 h aber mit allen Fotopausen, Verpflegungspausen etc. waren es dann 10:33 h … Wir haben für 11 Stunden bezahlt und auch fast vollständig ausgenutzt 😉 

Campingplatz Eulenburg

Schön ist, dass Start und Ziel direkt auf dem Campingplatz Eulenburg ist. Somit “wohnt” man direkt auf dem Laufgelände. Da wir während der Corona-Zeit unseren Toyota Verso so ausgestattet hatten, dass wir in diesem sehr bequem und komfortabel übernachten können, um während der Zeit der Übernachtungsverbote trotzdem unserem Wanderhobby nachgehen zu können. War es für uns völlig klar, dass wir in diesem auf dem Campingplatz übernachten.

Wir sind Freitag nach der Arbeit ca. 17 Uhr bei uns in Franken gestartet und waren gegen 19:30 Uhr auf dem Campingplatz-Gelände. Kurzer Check-in und direkte Bezahlung für eine Nacht. Danach haben wir noch bei der Pizzeria Italia in Osterode zu Abend gegessen. Diese Pizzeria können wir übrigens auch sehr empfehlen. Lecker, frisch zubereitete Pizza. Die wirklich üppig belegt war. Die ideale Stärkung vor so einem Lauf.

Ansonsten ging es an diesem Tag recht früh schlafen. Unser Wecker würde am nächsten Morgen um 6:00 Uhr klingen. Um 7:20 Uhr war Briefing und um 8:00 Uhr Start. So hatten wir ausreichend Zeit uns fertig zu machen, mit dem Gaskocher Kaffee aufzukochen und etwas Leichtes zu frühstücken.

Impressionen und alle Bilder

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Marco

Abenteurer, Ultra-Läufer, Python Entwickler, IT-Spezialist

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